Audi Nanuk quattro Concept

Ein Dieselsportwagen für Rennstrecke und Gelände



Ein Supersportwagen, der von einem Diesel angetrieben wird, und der sich nicht nur für die Rennstrecke, sondern auch fürs Gelände eignen soll: Der Audi Nanuk quattro Concept wirkt wie eine Eier legende Wollmilchsau. Wie der von Italdesign Giugiaro gestaltete Supersportler den Spagat zwischen Sportler und SUV schafft, kann man vom 12. bis 22. September 2013 auf der IAA in Frankfurt sehen.
Ein Supersportler mit Dieselmotor
Als Antrieb des Zweisitzers dient ein neuer V10 TDI, der als Mittelmotor längs vor der Hinterachse installiert ist. Der Selbstzünder holt über 540 PS aus 5,0 Liter Hubraum und bietet ab 1.500 U/min ein Drehmoment von 1.000 Newtonmeter. Er besitzt eine Biturbo-Registeraufladung und das Audi Valvelift-System (AVS), das durch variablen Hub der Einlassventile die Drosselverluste verringert. Eine Siebengang-Doppelkupplung überträgt das Moment an alle vier Räder. Der 1.900 Kilo schwere Nanuk sprintet von null auf 100 km/h in 3,8 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 305 km/h. Damit liegt das Auto auf dem Niveau des SLS AMG, der freilich deutlich mehr verbraucht: Während der Mercedes 13,2 Liter Ottokraftstoff je 100 Kilometer benötigt, soll der Audi mit 7,8 Liter Diesel auskommen.

Karosserielage abhängig von Navi-Daten
Im Fahrwerk des Showcars führen Doppelquerlenker rundum die 22-Zoll-Räder; die Reifenformate lauten 235/50 vorn und 295/45 hinten. Gebremst wird mit Scheiben aus Kohlefaser-Keramik. Bei der Adaptive Air Suspension, der Luftfederung mit elektronisch geregelten Dämpfern, präsentiert Audi schon die nächste Generation. Der Fahrer kann hier zum einen die Bodenfreiheit manuell in drei Stufen anpassen: vom Normalniveau aus drei Zentimeter tiefer oder vier Zentimeter höher. Zum anderen regelt das System das Niveau selbst. Dabei orientiert es sich nicht nur an der gefahrenen Geschwindigkeit, sondern auch an der Strecke, deren Daten durch das Navigationssystem bekannt sind. So bleibt die Karosserie auf der Autobahn auch dann abgesenkt, wenn der Wagen langsam unterwegs ist. Beim Abbiegen auf eine Schotterpiste wird sie automatisch angehoben. Damit soll sich der Allrad-Wagen für jede Art von Untergrund eignen – Rennstrecke, Autobahn, Landstraße, normales Gelände, Sand und Schnee.

Mit Hinterradlenkung
Ein weiteres Technik-Highlight des Showcars ist eine Integrallenkung. Das System kombiniert die bekannte Audi-Dynamiklenkung an der Vorderachse, die unter anderem im Kurvengrenzbereich stabilisierend eingreifen kann, mit einer zusätzlichen Lenkung für die Hinterräder. Bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten werden die Hinterräder bis zu neun Grad entgegen den Vorderrädern eingeschlagen, was das Auto agiler in die Kurve gehen lässt. Bei höherem Tempo schlägt das System die Hinterräder bis zu einem Winkel von 2,5 Grad gleichsinnig zu den Vorderrädern ein. Damit verbessert sich die Fahrstabilität.

Frei konfigurierbares Kombiinstrument
Innen besitzt das Showcar statt physischer Skalen und Zeiger ein frei konfigurierbares Kombiinstrument – der Fahrer kann ganz nach Wunsch verschiedene Anzeigen aufrufen. Zwei kleine Bildschirme im Bereich der A-Säulen zeigen die Bilder der beiden Kameras, die anstelle der Außenspiegel treten. Analog dazu übernimmt ein am Dachhimmel montiertes Display die Funktion des Innenspiegels.
Scherentüren im Lamborghini-Stil
Der Nanuk ist mit 4,54 Meter etwa so lang wie ein Ferrari 458 Italia. Auf einem leichten Audi Space Frame (ASF) aus Aluminium liegt eine Außenhaut aus Carbon. Ein Hingucker sind die Türen, die sich im Lamborghini-Stil schräg nach oben öffnen. Eine große Heckscheibe gibt den Blick auf den TDI-Motor frei. Für Wartungsarbeiten lässt sich wie bei einem Rennwagen die komplette Heckverkleidung hochklappen. Das Handgepäck der Passagiere findet im Vorderwagen Platz, der Stauraum für zwei Trolleys oder ein Golfbag bietet. So vereint die Studie zwar Elemente von SUVs und Sportwagen, doch Kombiqualitäten hat sie nicht gerade – das wäre wohl auch etwas zu viel verlangt.

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