Test:Der neue Mazda 3

Der VW Golf 7 muss sich in der nach ihm benannten Klasse immer mehr und immer besseren Herausforderern erwehren. Zu diesen gehört auch der neue Mazda 3, der ein sehr rundes Paket bietet, obwohl er vieles anders macht als die anderen.

Der neue Mazda 3 schwimmt gegen den Strom

„Defy convention“ – „den Konventionen trotzen“: Das ist das aktuelle Mazda-Motto, mit dem man bei der Markteinführung des neuen Mazda 3 auch nicht hinterm Berg hält. Die Japaner wollen also einiges anders machen als die anderen. In vielerlei Hinsicht stimmt das, und erstaunlich daran ist: Es funktioniert! Dank seiner neuen Modelle CX-5 und Mazda 6 entwickelt sich das Geschäft für den Autobauer aus Hiroshima - selbst auf dem im Abschwung befindlichen europäischen Markt - positiv. Dabei wird das für die nähere Zukunft wichtigste Modell erst am 18. Oktober auf den Markt kommen. Die Rede ist vom neuen Mazda 3, von dem sich Motorvision.de vorab schon ein konkretes Bild machen konnte. Nach ausgiebigen Testfahrten auf den kurvenreichen Straßen rund um Barcelona lässt sich konstatieren: Mazda mag einen anderen Weg als die meisten anderen beschreiten, aber die Japaner sind definitiv richtig abgebogen!

Viel Platz im neuen Mazda 3

Beispiel Design: In einem Fahrzeugsegment, in dem eine optische Beliebigkeit nicht zu leugnen ist, hebt sich der neue Mazda 3 wohltuend von der Masse ab. Auch der Kompaktklässler trägt nun das Mazda-Markengesicht, das schon bei den großen Brüdern aus dem Kompakt-SUV-Segment und der Mittelklasse gut ankommt. Zudem stimmen und gefallen die Proportionen, und trotzdem bietet sich im Innenraum ein großzügiges Platzangebot. Vorne wie hinten geht es luftig zu, und auch das Gepäck reist im mindestens 364 und maximal 1.263 Liter großen Kofferraum durchaus kommod. Zudem haben sich die Mazda-Designer bei Gestaltung und Materialauswahl des Cockpits sehr geschmackssicher gezeigt. Hier stimmt das Ambiente, und auch bei der Bedienung kann man dem neuen Mazda 3 ein Kompliment aussprechen: Die meisten Funktionen regelt der zentral in der Mittelkonsole angeordnete Sieben-Zoll-Touchscreen, wenn man sich auf dessen Menüführung auch ein wenig einschießen muss.

Vorerst nur ein Dieselmotor für den neuen Mazda 3

Als erste Motorvariante steht der 150 PS starke 2,2-Liter-Turbodiesel auf dem Prüfstand – der bislang (und wohl für recht lange Zeit) einzige Selbstzünder in der Modellpalette des neuen Mazda 3. Der zeigt sich mit variablem Ventilhub, neuen Piezo-Injektoren, einem Zweistufen-Lader sowie Start/Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung im Vergleich zum Vorgänger deutlich überarbeitet – und lässt direkt Zweifel aufkommen, ob es sich überhaupt um einen Dieselmotor handelt. Das typische Nageln haben die Ingenieure dem Motor fast vollständig ausgetrieben, ihm dafür aber ein breit nutzbares Drehzahlband anerzogen. Schon bei 1.800 Umdrehungen steht das sehr beachtliche maximale Drehmoment von 380 Nm bereit, das der Motor bis kurz vor das ungewöhnlich hohe Drehzahllimit von fast 5.500 Touren auch fast vollständig aufrechterhält. So lässt sich der neue Mazda 3 sehr schaltfaul und somit sparsam fahren. Offiziell sollen es 4,1 Liter auf 100 Kilometer sein, in der Realität darf man Werte von knapp über fünf Litern erwarten.

Ambitioniert und klangstark: der Top-Benziner des Mazda 3

Ein wenig anders stellt sich das naturgemäß bei Benzin-Saugmotoren dar. Dennoch wirft Mazda mit seinem neuen Skyactiv-Vierzylinder-Ottomotor die Frage auf, warum die meisten anderen Hersteller scheinbar wie von Sinnen dem Downsizing-Dogma nachlaufen. In diesem Fall musste die 165 PS-Variante zeigen, was sie auf dem Kasten hat. Und das ist so einiges. Mit einem Normverbrauch von 5,8 Litern (realistisch sind sieben bis acht) ist er in Wirklichkeit ähnlich sparsam wie die inzwischen weitverbreitete Turbo-Konkurrenz, überzeugt aber mit einer sehr homogenen Leistungsentfaltung , spontanem Ansprechverhalten und hoher Motivation bereits im mittleren Drehzahlbereich. Bei 4.000 Touren liegt das Drehmoment-Maximum von 210 Nm an, und bis auf den Drehzahlgipfel reißt der Biss auch nicht ab. Zudem erklingen längst verloren geglaubte Töne wieder: Der Vierzylinder artikuliert sich schön mechanisch und „oldschool“, sodass die Ingenieure hier nicht mit besonderen Sounddesign-Maßnahmen am Auspuff oder Soundaktuatoren im Innenraum arbeiten mussten.

Vorerst nur ein Dieselmotor für den neuen Mazda 3

Als erste Motorvariante steht der 150 PS starke 2,2-Liter-Turbodiesel auf dem Prüfstand – der bislang (und wohl für recht lange Zeit) einzige Selbstzünder in der Modellpalette des neuen Mazda 3. Der zeigt sich mit variablem Ventilhub, neuen Piezo-Injektoren, einem Zweistufen-Lader sowie Start/Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung im Vergleich zum Vorgänger deutlich überarbeitet – und lässt direkt Zweifel aufkommen, ob es sich überhaupt um einen Dieselmotor handelt. Das typische Nageln haben die Ingenieure dem Motor fast vollständig ausgetrieben, ihm dafür aber ein breit nutzbares Drehzahlband anerzogen. Schon bei 1.800 Umdrehungen steht das sehr beachtliche maximale Drehmoment von 380 Nm bereit, das der Motor bis kurz vor das ungewöhnlich hohe Drehzahllimit von fast 5.500 Touren auch fast vollständig aufrechterhält. So lässt sich der neue Mazda 3 sehr schaltfaul und somit sparsam fahren. Offiziell sollen es 4,1 Liter auf 100 Kilometer sein, in der Realität darf man Werte von knapp über fünf Litern erwarten.

Ambitioniert und klangstark: der Top-Benziner des Mazda 3

Ein wenig anders stellt sich das naturgemäß bei Benzin-Saugmotoren dar. Dennoch wirft Mazda mit seinem neuen Skyactiv-Vierzylinder-Ottomotor die Frage auf, warum die meisten anderen Hersteller scheinbar wie von Sinnen dem Downsizing-Dogma nachlaufen. In diesem Fall musste die 165 PS-Variante zeigen, was sie auf dem Kasten hat. Und das ist so einiges. Mit einem Normverbrauch von 5,8 Litern (realistisch sind sieben bis acht) ist er in Wirklichkeit ähnlich sparsam wie die inzwischen weitverbreitete Turbo-Konkurrenz, überzeugt aber mit einer sehr homogenen Leistungsentfaltung , spontanem Ansprechverhalten und hoher Motivation bereits im mittleren Drehzahlbereich. Bei 4.000 Touren liegt das Drehmoment-Maximum von 210 Nm an, und bis auf den Drehzahlgipfel reißt der Biss auch nicht ab. Zudem erklingen längst verloren geglaubte Töne wieder: Der Vierzylinder artikuliert sich schön mechanisch und „oldschool“, sodass die Ingenieure hier nicht mit besonderen Sounddesign-Maßnahmen am Auspuff oder Soundaktuatoren im Innenraum arbeiten mussten.

Mazda 3 mit Fahrdynamik auf hohem Niveau

Zu den dynamischen Antrieben passt die Fahrwerksabstimmung des neuen Mazda 3. Trotz eines hohen Komfortniveaus ist es straff genug, um eine übermäßige Seitenneigung in Kurven zu verhindern, und verhilft dem VW Golf 7-Konkurrenten zu einer souveränen Straßenlage. Zudem verzichtet der japanische Kompakte auf fahrdynamische Zicken und bleibt stets berechenbar. Wie sensibel das Fahrwerk abgestimmt ist, zeigt das ESP, denn es muss trotz sehr forscher Gangart so gut wie nie eingreifen. Ebenfalls gut: Die Lenkung präsentiert sich direkt und nicht zu leichtgängig, weshalb viele Informationen über den Fahrbahnzustand zum Fahrer vordringen. Eine kleine Kritik muss sich das Sechsgang-Schaltgetriebe des neuen Mazda 3 gefallen lassen: Zwar sind die Wege durch die Gassen kurz, aber beim Hochschalten von der zweiten in die dritte Fahrstufe hakte es doch ab und an in beiden Testwagen. Allerdings sollte dieses Problem auf den Vorserienstatus der beiden Autos zurückzuführen sein.

Mazda 3: Hohe Einstiegspreise, viel Ausstattung

Der neue Mazda 3 bringt also viele Qualitäten mit und dürfte sowohl dynamisch als auch praktisch eingestellte Fahrernaturen überzeugen. Allerdings muss vor dem Vergnügen ordentlich investiert werden. Mit dem 100 PS starken Basis-Benziner, der nur in der Basisausstattung „Prime-Line“ (ab 16.990 Euro) verfügbar ist, gibt es zwar ein Lockvogel-Angebot. Aber wer mehr Leistung und Ausstattung möchte, muss mindestens 20.290 (120 PS-Benziner mit Center-Line-Ausstattung) berappen. Der Mazda 3 mit 165 PS-Benzinmotor kostet mindestens 22.290 Euro, der 150 PS-Diesel schlägt mit 24.390 Euro zu Buche. Als „Center-Line“ bringt der Mazda 3 serienmäßig unter anderem eine Klimaautomatik, den City-Notbremsassistenten, 16-Zoll-Leichtmetallräder, ein Audiosystem mit CD-Player, USB- und AUX-Anschluss sowie diverse Internet- und Social Media-Anwendungen mit. Für jeweils 3.000 Euro Aufpreis gibt es die Topausstattung „Sports-Line“, die darüber hinaus noch 18-Zoll-Leichtmetallräder, ein schlüsselloses Zugangssystem, Einparkhilfe vorn und hinten, Licht- und Regensensor, Sitzheizung, Tote-Winkel-Warner, Head Up-Display, Bi-Xenon-Scheinwerfer und noch einiges mehr bietet. Angesichts des Ausstattungsniveaus scheinen die Preise für den neuen Mazda 3 durchaus gerechtfertigt. Und wer weitere 500 Euro übrig hat, kann sich auch für die formschöne Limousine entscheiden, die allerdings erst ab 14. Februar 2014 und vorerst nur mit dem 120 PS-Benziner oder dem 150 PS-Diesel zu haben ist.

Technische Daten und Motorvision-Erstcheck: Mazda 3

Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel bzw. 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner; max. Leistung: 110 kW (150 PS) bei 4.500 U/min bzw. 121 kW (165 PS) bei 6.000 U/min; max. Drehmoment: 380 Nm bei 1.800 U/min bzw. 210 Nm bei 4.000 U/min; Getriebe: 6-Gang-Handschaltung; Leergewicht: 1.395 bzw. 1.295 kg; Fahrleistungen: 0-100 km/h: 8,1 bzw. 8,2 s; Topspeed: 210 km/h (beide Versionen); Verbrauch laut Hersteller: 4,1 bzw. 5,8 l/100 km; Verbrauch laut Bordcomputer: 7,6 bzw. 10,1 l/100 km; Preis: ab 24.390 bzw. 22.290 Euro Bewertung: 4,5 von 5 MV-Punkten + Motoren top, Fahrdynamik top, Innenraum top, Design top, Ausstattung top -vorerst kein Einstiegsdiesel verfügbar; teilweise hakeliges Getriebe; selbstbewusste Preise

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