Liebe auf den ersten Stich
Der Rochen sticht wieder. Die erste Ausfahrt mit der Corvette zeigt: Amerikas Sportwagen-Ikone bleibt sich treu und geht mit der Zeit – mit einem konkurrenzlosen Preis und sportlichem Fahrverhalten.
Kein billiger Kunststoff mehr, dafür sauber vernähtes Leder, attraktive Carbon-Oberflächen und exakte Passungen. Sie haben, nicht zuletzt durch den Einfluss des ehemaligen Entwicklungsberaters Bob Lutz, viel dazugelernt, die Amerikaner. Man glaubt es kaum: Die Corvette ist wahrhaftig Premium geworden. Bewährtes blieb erhalten. Etwa das großzügige Raumangebot und der für einen zweisitzigen Sportwagen riesige Kofferraum. Die Sitze lassen sich elektrisch auf jede Figur einstellen, das Cockpit zeigt die strenge Zweiteilung, die seit Jahrzehnten als Corvette-Merkmal gilt. Vor dem Fahrer ein Armaturenbrett in moderner Bildschirmtechnik, auf dem sich verschiedene Darstellungen des Drehzahlmessers abrufen lassen. Ganz klassisch oder Racer-mäßig mit integrierter Blinkleiste zur Anzeige des Schaltzeitpunkts. Corvette-Kenner wissen, dass man sich früher seine Vette mit den richtigen Häkchen auf dem Kaufvertrag gestalten konnte – als gemütlichen Cruiser oder als beinhartes, fauchendes Kraftpaket. Die moderne Elektronik sorgt dafür, dass heute alles in nur einem Auto möglich ist. Ein paar Klicks im Konfigurationsmenü genügen. Der Modus "Tour" macht die Corvette zum komfortabel federnden Reisesportwagen. "Weather" dämpft die Reaktionen für Schnee und Eis. "Sport" ist für Menschen, die gern an der langen ESP-Leine spielen. Und "Track" für Pistenräuber, die auf elektronische Fesseln gänzlich verzichten möchten.
Technische Daten Corvette C7 • Motor: V8 • Hubraum: 6162 cm³ • Leistung: 331 kW (450 PS) • max. Drehmoment: 450 Nm • Literleistung: 73 PS/Liter • Leergewicht: 1496 kg • Leistungsgewicht: 3,3 kg/PS • Getriebe: Siebengang manuell • Beschleunigung 0–100 km/h: 4,0 Sekunden • Vmax: 300 km/h • Preis 69.990 Euro
Schließlich noch "Eco". Da schaltet die Corvette zwischendurch mal vier ihrer acht Zylinder ab. Bisher haben sich die Corvette-Entwickler da nicht rangetraut – wegen des V8-Sounds. Aber die Zylinderabschaltung greift ohnehin nur beim gemütlichen Rollen, und dabei läuft der Motor so leise, dass der Unterschied zwischen vier und acht Zylindern kaum zu hören ist. Aber an der Tankstelle zu spüren. Die neueste Ausgabe des berühmten Smallblock-V8 kommt auf einen Normverbrauch von nur rund neun Litern. Und das ist ein Wort bei 6,2 Liter Hubraum und 450 PS. Einen beträchtlichen Anteil an der neuen Effizienz hat auch die Benzin-Direkteinspritzung, die erstmals bei einer Corvette mitfährt. Damit ist der Smallblock ein durchaus moderner Motor, auch wenn seine technischen Merkmale – nur eine Nockenwelle, zwei Ventile pro Zylinder – manche Hightech-Freaks die Nase rümpfen lassen. Aber die Corvette-Maschine ist dafür der kompakteste und leichteste Achtzylinder seiner Leistungsklasse, mit vergleichsweise wenig beweglichen Teilen, was wegen reduzierter innerer Reibung wiederum den Verbrauch zügelt. Das Ergebnis macht Lust auf mehr. Ein elektronisches Sperrdifferenzial sorgt für so gute Traktion, dass die Corvette aus den Startlöchern springt, als sei sie von einem Katapult abgeschossen. Das dumpfe Bollern des V8 wird mit zunehmender Drehzahl zum aggressiven Hämmern.
Es sollen, so das Versprechen der Vette-Väter, nur vier Sekunden vergehen, bis die 100-km/h-Marke niedergerissen wird, was angesichts des rückenverbiegenden Schubs durchaus glaubhaft erscheint. Vorausgesetzt, der Fahrer schaltet schnell genug. Der exakte geführte Schaltknüppel kommandiert ein neu entwickeltes Siebenganggetriebe (alternativ ist die Corvette auch mit einer Sechsstufenautomatik zu haben). Auf ein Doppelkupplungsgetriebe verzichtet das Entwicklerteam, weil echte amerikanische Sportwagenmänner nach wie vor gern kuppeln und schalten.
Es sollen, so das Versprechen der Vette-Väter, nur vier Sekunden vergehen, bis die 100-km/h-Marke niedergerissen wird, was angesichts des rückenverbiegenden Schubs durchaus glaubhaft erscheint. Vorausgesetzt, der Fahrer schaltet schnell genug. Der exakte geführte Schaltknüppel kommandiert ein neu entwickeltes Siebenganggetriebe (alternativ ist die Corvette auch mit einer Sechsstufenautomatik zu haben). Auf ein Doppelkupplungsgetriebe verzichtet das Entwicklerteam, weil echte amerikanische Sportwagenmänner nach wie vor gern kuppeln und schalten.
Deutscher Gegner: So fährt der neue Porsche 911 Turbo
Pulsbeschleuniger: Die Corvette sprintet in vier Sekunden auf Tempo 100 und erreicht 300 km/h.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen