Die irrwitzige Rekordfahrt von Loeb, ein 2.450-PS-Laster, bärenstarke E-Renner und ein 500-PS-„Soccer Mom”-Honda - am Pikes Peak in Colorado war die Hölle los.
Der Pikes Peak ist das gelobte Land für ehrgeizige Technik-Freaks. „Hier bin ich Ingenieur, hier darf ich sein“, freuen sich die Techniker. Anders etwa als in der Formel 1, der Rallye-WM oder der DTM wird ihr Erfindergeist hier nicht im Geringsten eingeengt. Niemand wird am Pikes Peak unterjocht von öden Ladedruckbeschränkungen, geknechtet von limitierten Reifenbreiten oder gequält von lachhaft kleinen Luftmengenbegrenzern.
„Unlimited“ heißt die Topklasse, die an „Americas’ Mountain“ ausgeschrieben ist. Und wo unlimited draufsteht, ist auch wirklich unlimited drin. Was die Technik der Prototypen angeht, ist diese Piste in Colorado das Territorium der unbegrenzten Möglichkeiten, eines der inzwischen sehr seltenen Reservate, in denen man ungestraft und zügellos seine PS-Leidenschaft ausleben darf. Mit Ausnahme von Kernspaltung oder Dynamitstangen im Auspuff ist hier alles erlaubt, was schnell macht.
Sich im PS-Monster bergauf zu kanonieren
Schon vor 25 Jahren versuchte ein kaltblütiger Amerikaner, sich mit einem turbinengetriebenen PS-Monster bergauf zu kanonieren. Mit bescheidenem Erfolg. Nach Problemen mit dem Gaspedal zerschellte der raketenartige Wagen bereits im Training nach wenigen Kurven im Wald. Dieses Schicksal ereilte auch seinen Landsmann Paul Dallenbach im letzten Jahr. Sein 1400 PS starker Apparat bog in der vierten Kurve mit Wucht in Richtung der Bäume ab. Glück im Unglück: Die beiden Amerikaner blieben unverletzt. Dallenbach konnte sich in diesem Jahr als Gesamt-Vierter bestens rehabilitieren, in einem optisch vergleichsweise unspektakulären, jedoch gut 500 PS starken Hyundai Coupé-Prototypen aus der Klasse „Time Attack“.
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